Mit einem blue stream macht das Sizilienfahren Vergnügen

In der ersten Ausgabe der „Scania Freunde“ hat Felix Jacoby eine unserer Fahrten nach Sizilien begleitet und diesen mit wundervollen Bildern und einem authentischen Bericht hinterlegt.

 

Christian Trabass aus Wagna ist Disponent bei einem Pflanzenlogistiker. Aber nebenbei hat er auch einen Scania samt Thermoauflieger, der mit einem festen Fahrer besetzt ist. Gelegentlich bekommt der frei, dann sucht sich der Transporteur selbst eine Tour nach Sizilien, als Abwechslung zu seinem Job.

Sizilien ist bis heute ein widersprüchlicher flecken Erde, mal rauh, schmutzig und verschreckend, mal wunderschön und verzaubernd. Wer bereit ist, über manche Dinge wie den liederlichen Umgang mit der Natur oder den anarchistischen Straßenverkehr hinweg zu sehen, erlebt wunderbar herzliche Menschen, große Hilfsbereitschaft und wahrhaftige Gastfreundschaft. Manche wollen nach dem ersten Besuch nicht unbedingt wiederkommen, andere aber immer wieder.

Zu letzteren gehört der Steiermärker Christian Trabaß. Eigentlich gibt es wenige Frachten in den tiefen Süden Italiens, doch gutes Brennholz und Pellets erfreuen sich in dem Land, in dem Heizungen eine eher untergeordnete Rolle spielen, als Wärmequellen großer Beliebtheit. Da es hochwärts immer Ladungen von Früchten und Gemüse gibt, wenn nicht von Sizilien, dann von Kalabrien, lassen sich so gute Rundläufe organisieren.

Am Sonntag morgen ist er mit der Fähre von Neapel nach Catania angekommen, der Rest des Tages wird für einen Spaziergang durch die faszinierend lebendige Altstadt rund um den Hafen und abends für einen köstlichen Restaurantbesuch genutzt. Am nächsten Morgen geht es zu den Brüdern Mazzone, die lange in Deutschland gelebt haben und jetzt in Adrano am Fuß des Vulkans Ätna einen Handel mit Holzprodukten verschiedener Art betreiben. Nebenbei ernte und pressen die Beiden noch ein perfektes, naturtrübes Olivenöl, nur in geringen Mengen für Freunde feinsten Kochens. Es gibt für die Gäste starken Espresso und leckere Brote, die beiden Sizilianer freuen sich, aml wieder deutsch zu sprechen. Anschließend wartet noch eine weitere Fuhre Brennholz auf das Abladen, jetzt aber viel weiter hinein auf die Mittelmeerinsel. Über den etwas chaotischen Stadtring geht es landeinwärts, erst über die Autobahn nach Caltanissetta, dannüber Landstraßen Richtung Agrigent, bis die SS189 Richtung Palermo abzweigt.

Der letzte Kunde liegt oben in den Bergen, in Casteltermini, die Fahrt die Serpentinen hinauf durch die prachtvolle Landschaft ist ein Erlebnis für sich. Zumal, wenn man sie in einem modernen Scania V8 erledigen darf, dessen äußere Gestaltung als Sondermodell von Meister Svempas entworfen wurde. Das tiefgründige Metallicblau kommt in der prallen Sonne eines sizilianischen Nachmittags jedenfalls herrlich leuchtend zur Geltung.

Christian Trabaß hat sich 2013 als Frächter selbstständig gemacht, die ersten zwei Jahre mit einem R420. Ein fest angestellter Fahrer erledigt damit überwiegend innerösterreichischen Frischdiensttouren. Als es um eine Verbesserung ging, verkuckte sich der Scania Freund auf der IAA2014 in den blue stream, im September 2015 bekam er das Sondermodell Nummer 49 von 100 ausgeliefert. Es ist eine R580 mit feiner Ausstattung und vielen feinen Extras.

Oben im Ort angekommen, holt uns der Kunde mit seinem Personenwagen ab und lotst uns zu sich, durch eine Einbahnstraße, die wir nachher verbotenerweise in Gegenrichtung durchfahren müssen. Es gibt keine Alternative, aber auch niemand, der sich über den falsch fahrenden Lastzug aufregt. Nun aber muss erst einmal ein Stapler aufgetrieben werden, die Wartezeit wird mit einer Einladung in die beste Kaffeebar des Ortes überbrückt.

Nachdem plötzlich dann doch Helfer aufgetaucht sind, geht das Abladen schnell. Offensichtlich gibt es in Sizilien gerade wenig Fracht über die Alpen, das fahren die Einheimischen dann lieber selbst. Stattdessen kommt ein Auftrag, Clementinen in Kalabrien für Wien zu laden, also geht es gleich wieder zügig nach Messina, um von dort auf das Festland überzusetzen. Im Dunkeln fährt Christian den Berg hinab und durch malerische Orte, eine wirklich originelle Art, als Fernfahrer so Urlaub vom Bürostress zu machen!

Auszug aus dem Buch: Das internationale Buch der Scania Freunde Edition 1; Text Felix Jacoby, 1. Auflage 2016

Neben dieser befinden sich 20 weitere interessante Geschichten in dem Buch, die mit wirklich spannenden und wundervollen Fotos abegrundet ist. Dieses und die Folgebücher kann bspw. über Amazon https://www.amazon.de/internationale-Buch-Scania-Freunde-Edition1/dp/3981842006 bezogen werden.